Worte unseres Betreuungsabgeordneten Karl- Heinz Brunner zum Wahlkampfendspurt

Nicht nur bei Anne Will am letzten Sonntag versuchten uns diverse Intellektuelle, Journalisten, Philosophen und sonstige Experten zu erklären: Gerechtigkeit zieht einfach nicht. Wenn das ein drängendes Problem wäre, dann stünden wir doch bei über 30%. Dann würde es Deutschland doch nicht „so gut gehen“. Ich halte das für ein ausgemachtes Gerücht. Und ich glaube, es hat viel damit zu tun, dass es scheinbar auch den Medien viel lieber war, über den „Schulz-Effekt“ und das „Merkel-Phänomen“ zu schreiben, als die Unterschiede zwischen den beiden großen Parteien zu beleuchten. Scheint unsexy zu sein. Bringt zu wenig Klicks. Ist irgendwie auch kompliziert.

Nicht nur bei Anne Will am letzten Sonntag versuchten uns diverse Intellektuelle, Journalisten, Philosophen und sonstige Experten zu erklären: Gerechtigkeit zieht einfach nicht. Wenn das ein drängendes Problem wäre, dann stünden wir doch bei über 30%. Dann würde es Deutschland doch nicht „so gut gehen“. Ich halte das für ein ausgemachtes Gerücht. Und ich glaube, es hat viel damit zu tun, dass es scheinbar auch den Medien viel lieber war, über den „Schulz-Effekt“ und das „Merkel-Phänomen“ zu schreiben, als die Unterschiede zwischen den beiden großen Parteien zu beleuchten. Scheint unsexy zu sein. Bringt zu wenig Klicks. Ist irgendwie auch kompliziert.

Ich behaupte nicht, dass wir unsere Kampagne nicht mutiger und spritziger hätten gestalten können. Aber gleichzeitig weigere ich mich so zu tun, als sei das Thema Gerechtigkeit den Leuten nicht wichtig genug oder unser Programm kein guter Weg, um Ungerechtigkeit in Deutschland zu begegnen. Wir kennen sie doch alle, die vielen Ungerechtigkeiten, die uns jeden Tag begegnen. Die Rentnerin, die nach Flaschen sucht. Der Pfleger, der Übermenschliches für seine Mitmenschen leistet und am Ende der Gehaltstabelle steht. Das Kind, das aufgrund des Geldbeutels der Eltern nicht am Schulausflug teilnehmen kann.
Wenn ich an mehr Gerechtigkeit denke, dann will ich, dass ein Kind in Deutschland von Anfang an die Chancen hat, die die anderen auch haben. Es soll Eltern geboren werden, die dank eines neu eingeführten Familiengeldes mehr Zeit haben, sich um ihr Baby zu kümmern und es soll die gleiche Krankenversicherung und -versorgung bekommen, wie alle. Wenn die Eltern für die Erziehung in Teilzeit gegangen sind, sollen sie einen Anspruch darauf haben, wieder in Vollzeit zu wechseln. Das Kind soll eine kostenlose Kita besuchen, bevor es – ebenfalls kostenfrei und gegebenenfalls ganztägig betreut – durch gut ausgestattete Schulen den Ausbildungsweg bestreiten kann – und zwar bis hin zum Meister oder Master.
Sein Privatleben soll das Kind selbst gestalten dürfen. Woran es glaubt, wen es liebt, wohin sein Weg gehen soll. All das muss möglich sein, ohne Diskriminierung. Und alldies und alles Weitere muss auf dem Land wie in der Stadt gelten.
Ins Berufsleben soll das nun erwachsen gewordene Kind starten können unabhängig vom Geschlecht – bei gleichem Lohn für gleiche Arbeit. Steuern und Abgaben müssen niedrigeren Einkommen besser angepasst sein. Geht die Arbeit verloren soll es bei der Jobsuche mit mehr Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen gefördert und fortgebildet werden. Es soll weiterhin die Sicherheit haben, eine Familie gründen zu können, weil es einen Anspruch darauf hat, nicht unbegründet befristete Arbeits-verhältnisse annehmen zu müssen.
Bei geregelten Arbeitszeiten und gerechten (am besten tariflich vereinbarten) Löhnen soll es bis zur Rente arbeiten können, die aber nicht erst mit 70 beginnen darf. Und diese Rente muss dann zum Leben reichen – und deutlich über der Grundsicherung liegen. Und wenn der Mensch irgendwann gepflegt werden muss, dann soll auch das menschenwürdig möglich sein, ohne Angst vor der Finanzierbarkeit. Sollte die Familie die Pflege übernehmen, muss sie die gleiche Auszeit und das gleiche Familiengeld erhalten können, wie zur Geburt.
Solange viele Lebenswege in Deutschland weit von dieser Vision entfernt verlaufen, bleibt dieser Slogan lange über den 24. September hinaus ein Auftrag an die Sozialdemokratie in Deutschland:
Zeit für mehr Gerechtigkeit!
Argumente für die letzten Stunden
Was könnt ihr dem Nachbar, der Postbotin, dem Bäcker oder der Kollegin noch auf die Schnelle mitgeben, um sie von der SPD oder mir zu überzeugen? Ohne Punkte aus unserem Wahlprogramm diskriminieren zu wollen, hier eine Auswahl meiner 10 persönlichen Favoriten.

#1 – Bürgerversicherung! Alle sollen schnellstmöglich in eine gemeinschaftliche, solidarische Krankenversicherung einzahlen.
#2 – Solidarrente! Wer viel im Leben gearbeitet hat, muss eine Mindestrente erhalten, die deutlich über der Grundsicherung liegt.
#3 – Neustart in der Pflege! Eine Lohnsteigerung für Pflegekräfte von 30% muss drin sein.
#4 – Strengere Rüstungsexportregeln! Wir brauchen endlich ein Gesetz, dass es zum Beispiel verbietet Waffen nach Saudi-Arabien zu exportieren!
#5 – Kostenfreie Kitas und Bildung! Und zwar bis hin zum Master oder Meister!
#6 – Mindestausbildungsvergütung! Wenn wir wieder mehr junge Menschen in die Ausbildung bekommen wollen, müssen sie anständig bezahlt werden.
#7 – Mehr Dialog auch außerhalb des Wahlkampfs! Nicht nur ich will unkompliziert für alle erreichbar sein. Martin Schulz will sich monatlich Bürgerinnen und Bürger in einer „Arena“ stellen.
#8 – Arbeitszeitgesetz schützen! Schwarz-Gelb will an der Begrenzung der Arbeitszeit rütteln. Das gibt es mit uns nicht!
#9 – Aktionsplan gegen Homophobie! Für ein Deutschland ohne Diskriminierung müssen wir noch viel für Aufklärung, Toleranz und Akzeptanz tun.
#10 – Europa stärken! Wir brauchen ein europäisches Deutschland in einem starken Europa, vertreten durch den überzeugten Europäer Martin Schulz.

Was sind eure Gründe, am Sonntag SPD zu wählen? Sprecht darüber, schickt sie an eure Freunde und Verwandte! Die Wahl ist bis zum Sonntag nicht entschieden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Karl- Heinz Brunner